Begeisterung für Naturwissenschaften wecken: Girls’ Day 2025 am MPL und MPZPM
Die Physik des Lichts hautnah erleben, selbst experimentieren und Wissenschaftlerinnen über die Schulter schauen – all das konnten die Teilnehmerinnen des diesjährigen Girls’ Day am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts (MPL) – und erstmals auch am neu eröffneten Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin (MPZPM). Einen Vormittag lang tauchten sie in die faszinierende Welt der Physik, Biologie und Medizin ein und erkundeten Hightech-Labore. Außerdem probierten sie sich als IT-lerinnen und in der Betriebstechnik aus und erfuhren, warum Grundlagenforschung unser Verständnis der Welt verändert.

Ein Tag voller Entdeckungen
Mitarbeiter*innen der beiden Institutionen haben ein abwechslungsreiches Programm entworfen – von der Glasschmelze bis zur Betrachtung einzelner Zellen unter einem Mikroskop. Sie wollten den jungen Gästen die wissenschaftliche Arbeit näherbringen und sie für die spannenden Themenfelder an den beiden Forschungseinrichtungen begeistern.
Zu Beginn teilten zwei Wissenschaftlerinnen ihre persönlichen Erfahrungen als Frauen in der Forschung und gaben den Mädchen wertvolle Einblicke in ihren beruflichen Werdegang. Die Begeisterung war auf beiden Seiten spürbar – Wissenschaftlerinnen und Schülerinnen tauchten mit großer Neugier und Leidenschaft in die Welt der Forschung ein.


Experimente, Technik und Labore hautnah erleben
Nach der theoretischen Einführung wurde es praktisch: Die Teilnehmerinnen konnten in Kleingruppen verschiedene Stationen besuchen. Am MPL standen die Betriebstechnik, die Werkstätten sowie das Glasstudio auf dem Programm. Dort erlebten sie hautnah, wie Präzisionsarbeit in der Forschung aussieht – sei es beim Fräsen, Messen oder bei der Herstellung von Glasfasern. Im Glasstudio hatten die Mädchen die Gelegenheit, selbst Reinraumanzüge anzuprobieren und so zu erleben, wie in hochsensiblen Forschungsbereichen gearbeitet wird. Sie lernten zudem über die Herstellung von Fasern und konnten beobachten, wie Aluminium und Glas geschmolzen werden.
Parallel dazu erkundeten die Teilnehmerinnen am MPZPM, wie Physik und Medizin zusammenhängen. Erst tasten, dann verstehen. Mit interaktiven Fühlboxen erfuhren die Mädchen, wie die Grundlagenkenntnisse über mechanische Eigenschaften von Zellen und ihrer Mikroumgebung für die Diagnostik von Krankheiten eingesetzt werden können. Appbasiert projizierten die potenziellen Forscherinnen von Morgen virtuelle Zellen, Viren und Bakterien in der Lobby des MPZPM und untersuchten diese. An einem Modell konnten sie selbst nachvollziehen, wie und warum Neuronen im Gehirn in welche Richtung wachsen. Ebenso erhielten sie Einblicke in die IT und Betriebstechnik des Forschungszentrums. Dabei zerlegten sie PCs und Laptops und lernten deren Unterschiede kennen. Sie tauchten in das betriebstechnische „Herzstück“ des MPZPM ein und erfuhren, wie diese Abteilungen die Stabilität des Forschungsumfelds auf höchstem Niveau gewährleisten.
Bei den anschließenden Labortouren an beiden Forschungsinstitutionen lernten sie moderne Mikroskopie-Verfahren und experimentelle Techniken wie Pipettieren kennen und probierten diese selbst aus.


Gemeinsamer Abschluss mit Eis und Häkelneuronen
Nach einem Vormittag voller neuer Eindrücke gab es zum Abschluss eine besondere kulinarische Wissenschaftserfahrung: Die Teilnehmerinnen bekamen mit flüssigem Stickstoff selbst hergestelltes Erdbeer-Eis serviert. Die Arbeitssicherheitsbeauftragte des MPL erklärte dabei anschaulich, was flüssiger Stickstoff ist und wie man sicher damit umgeht – ein spektakuläres Experiment, das Wissenschaft wortwörtlich schmackhaft machte. Auch die Mädchen am MPZPM gingen nicht leer aus: Für sie gab es selbst gehäkelte Neuronen von einer der teilnehmenden Wissenschaftlerinnen.
Über den Girls’ Day
Der Aktionstag Girls’ Day wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Mit bundesweit rund 23.300 Angeboten und insgesamt rund 174.000 Plätzen für Schülerinnen und Schüler, kommen der Girls’ Day und der Boys’ Day dem anhaltenden Wunsch nach klischeefreier Beruflicher Orientierung bei jungen Menschen nach. Mehr als 2,5 Millionen Plätze standen im Rahmen des Girls’ Day für Mädchen seit 2001 zur Verfügung.