Prof. Tomohisa Toda für seine Arbeit in Neuraler Epigenomik mit Joseph-Altman-Award geehrt

Tomohisa Toda, Leiter der Forschungsgruppe ›Neurale Epigenomik‹ am Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin (MPZPM), erforscht, wie sich die physikalische Beschaffenheit von Zellkernen auf die Genregulation und die Gehirnfunktion auswirkt. Mit seinen seriellen Studien zur Bedeutung stabiler Zellkomponenten im Alterungsprozess, trägt Toda bedeutend zum Verständnis der Plastizität des Gehirns und neurodegenerativer Erkrankungen bei. Dafür wird der Wissenschaftler mit dem 9. Joseph-Altman-Award in Entwicklungsneurobiologie ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet auf der Tagung der Japan Neuroscience Society im Juli 2025 statt.

Die meisten Nervenzellen (Neuronen) im menschlichen Körper bestehen seit der Geburt. Im erwachsenen Gehirn besitzen nur sehr wenige Regionen die Fähigkeit neue Neuronen auszubilden. Eine dieser Regionen ist der Hippocampus, der Bereich, der vor allem an der Gedächtnisbildung beteiligt ist. Die Ausbildung neuer Neuronen aus adulten neuralen Stammzellen wird als adulte Neurogenese bezeichnet.

Vor etwa 60 Jahren entdecket Dr. Joseph Altman die adulte Neurogenese im Hippocampus und es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass diese für die kognitive Funktion und die Stimmungsregulierung bedeutend ist. Im Alter nimmt die adulte Neurogenese jedoch immer mehr ab – die Ursachen dafür sind noch nicht vollständig verstanden.

Neuronale Beständigkeit als Altersrisko

Um zu verstehen wie sich das Altern auf die adulte Neurogenese auswirkt und warum, hat Toda langlebige zelluläre Komponenten untersucht. Die meisten zellulären Komponenten, beispielsweise Proteine oder RNA, werden erneuert, um das zelluläre Gleichgewicht (Homöostase) aufrechtzuerhalten. Toda und andere konnten nachweisen, dass einige dieser Komponenten jedoch jahrelang nicht erneuert wurden und dass diese stabilen Proteine beziehungsweise RNAs für die Aufrechterhaltung adulter neuraler Stammzellen wichtig sind. Ihre geringe Umschlagsrate könnte sie anfällig für Zellalterung machen, da diese langlebigen zellulären Komponenten im Laufe der Zeit Schäden anhäufen. Todas serielle Studien identifizieren die mögliche Bedeutung langlebiger zellulärer Komponenten bei der Plastizität des Gehirns und eröffnen neue Forschungswege für die Alterung des Gehirns, Plastizität und neurodegenerative Erkrankungen

Über den Joseph-Altman-Award

Am 19. April 2016 verstarb Dr. Joseph Altman, der die Neurogenese im erwachsenen Säugetiergehirn entdeckte und von Seiner Majestät, dem Kaiser von Japan, den Internationalen Preis für Biologie erhielt. Dr. Shirley A. Bayer, Dr. Altmans Witwe, die über 30 Jahre lang mit ihm geforscht hatte, bot an, eine Spende an die Japan Neuroscience Society (JNS) zu leisten, um einen Preis für Entwicklung der Neurowissenschaften zu schaffen. Nach einer Diskussion in einem Sonderausschuss der JNS beschloss der Vorstand der JNS auf seiner Vorstandssitzung am 19. Juli 2016, dass die JNS den Altman-Preis für Entwicklungsneurobiologie einrichten und verwalten würde.

Mit dem Preis werden Forschungsarbeiten im Bereich der Entwicklungsneurobiologie auf Gewebe- und Zellebene gewürdigt. Der Umfang des Preises ist nicht auf Phänomene während der Fetal- oder Entwicklungsphase beschränkt; er umfasst auch die Neurogenese bei Erwachsenen und ihre biologische Bedeutung sowie ihre Veränderungen infolge von Alterung und Krankheiten. Die Verleihung findet auf der Tagung der Japan Neuroscience Society vom 24. bis 27. Juli 2025 statt. Der Preis ist mit 10.000 USD dotiert.

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